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Orte oder Landstriche können natürliche Grenzen darstellen, Scharniere in Zeit und Raum, deren zwingende Überwindung uns in Landschaften von wilder und seltener Schönheit führt.

      Das Tal des Ponalebaches gehört hier sicherlich zu. Aus einer von Felsen umschlossenen Bucht des Gardasees ins Ledrotal aufsteigend verbindet es nicht nur die beiden Seen, sondern gleichfalls den mediterranen und den alpinen Raum und bildet somit seit Jahrhunderten einen zwar engen, jedoch wichtigen Passübergang vom Trentino in die Lombardei. 

      Ein sowohl Angst einflößender als auch spektakulärer Pass, der schon immer gleichermaßen Bewunderung und auch Furcht, wenn nicht gar Schrecken bei denen auslöste, die vom See zu ihm aufblickten. Immer wieder wurde er auf verschiedenste Weise beschrieben: In Erzählungen, Tagebüchern, Kommentaren, Drucken, Zeichnungen, Gemälden und – vor allem – Fotografien. Einer schier überwältigenden Anzahl von Fotografien! Seit Bestehen der Kunst der Fototechnik, also der Kunst, eine Abbildung auf eine Platte zu übertragen.

Diese vierte Ausgabe ist die deutsche Übersetzung der 2019 erschienenen dritten und erweiterten italienischen Ausgabe. Eine in Episoden anhand von Bildern erzählte Geschichte. Die Fotografien entstammen sowohl aus öffentlichen Archiven, wie dem des Museums Alto Garda, als auch aus Privatsammlungen, in denen die Ponale ein eigenes Thema bildet. Zur vorliegenden Auswahl haben wir deren Hunderte und Aberhunderte gesichtet. 

Eben aus diesem Grunde möchten wir unsere Geschichte mit einem Blick auf eine Nische in der Fototechnik beginnen: mit der Stereoskopie.

 

Die Autoren

Donato und Graziano Riccadonna